Das Twingrecht zu Reiden

Von Otto Schnyder, Lehrer

Unter zwing verstand man ein Gebiet, in welchem gleiche Rechte und Pflichten unter demselben Grundherrn in Übung waren. Die rechte hiessen Twingrechte und der Grundherr als Besitzer Twingherr. Die Gerichtsbarkeit nun, welche in diesem Umfang von Gebiet und Rechten dem Grundherrn zustand, hiess Twing und Ban und wurde durch einen Meier auf einem bestimmten Hofe, dem Twinghofe ausgeübt. Das alles stand unter dem Grundherren, dessen Stellung auch mit dem Namen «Herrschaft» bezeichnet wird. Von einem solchen Twinghofe wurde dann gesagt: «Die Herrschaft hat Twin und Ban.» Grundherren von dem Twing Reiden waren die Komturen daselbst. Nächst dem Twingherr kommt der Vogt in Betracht. Dieser war ein Gerichtsbeamter. Die Vogtei bezeichnete jene höhere Gerichtsbarkeit, welche über «Dieb und Frevel» richtet, ober alles, «was den Mann an den Lib oder an den Hals gaht». Der Vogt, der über Reiden richtete, hatte seinen Sitz in Willisau. Der Twing Reiden erstreckte sich das ganze Dorf, Moos, Wikon, Adelboden und wahrscheinlich auch über Mehlsecken. Ein Zwing- oder Twingbrief, d. h. eine Schrift, welche die Rechte und Pflichten eines Twinges enthielt wurde im Jahre 1472 von Ulrich Hugen, Vogt in Willisau und dem Komtur in Reiden aufgestellt. Im Jahre 1556 wurde derselbe neu bekräftigt und mit einigen Zusätzen vermehrt. Er laute also: «Wir der Schulthess ondt Radt der statt Lucern tuont kunt Allermänigklichen mit disem Brieff, dass off den Tag synes tatumbs, als wir Staatswyss versambt gsin, vor uns erschinen sindt, der erbarre unser lieber gethreyer gemeiner pursamme zur Reiden, erbar gesanten Anwalt, ond ouss fürgelegt ein zwing brieft, der nun malan vast alt an grift blöd an bermänt, und bruchigen siglen, mit bitt das wir alss die rächt oberkheit sälbigen onserrn geschworenen schriberen ein befälchen ab zur schriben, ond demnach glaubwürdig fynding geben lassen, sich in künftigem des sälbigen hau zur gesuchen. So den sigent etlich Artikhel hniden off dem alten brieff geschrieben, dir wir ihnen zurvor auch geben, so sigent sie noch etlicher Artikhel mangelbar, mit onderhäniger bitt, die sälbigen ihnen zur bewilligen, also angesähen ihr ernstlich bitt ond sie nüth onbillliges begärt, so hant vir onseren geschworenen onderschriber zacachias plätz in befälch gän, sälbigen alten brieff von wort zur wort abzurschriben, ond dem nach die Artikhel so hinden off dem brieff geschriben, auch die Artikhel so wir ihnen jetz bewilliget, alles einandere nach in disen brieff zur schriben, dass also beschähen, ond thät der alt brieff wysen, von wort zu wort also: Ich Boltich Hug off die zitt Schulheitz zu Williow vergich offentlich ond tuon kunt aller mengklich mit disem brieff, das ich off hüt nach datum ditz brieff an statt und jn namen miner gnädigen lieben heren von lucern ond auch in namen des Erwirdigen / geistlichen Heren Her Petrus Putlings Commendur dees huss zuo Reiden, daselbs zuo Reidenim dorff in by wesen des selben Commendurs offenlichen ze gericht gesessen bin, kamen da für mich ond denselben Commendur in offen gericht henslin Rütschellen / untervogt zuo reiden offnet ond erzalt in namen der gemeinen bursami, wie das die alten im dorff vast abgagin, durch sölichs ir twing rect durch vergeslicheitt vast verschine, datumb si notturfftig bedunken welle omb andenknus ond omb onderwisunge, / das sömlich ir Twingrecht durch die eiltesten, so noch vorhanden sein, eerzelt und nach ir sag sölichs in gelobsam schrift geleit wird, Batt damit, daz ich obgenannter richter ditz nachbenannten Jennin meyern, jennin guetten, Hansen webern, Volin Hilferdingen / und volin bergern dar zuoze halten, Säliche iro twings recht ze erzellen in maussen ob das notturfftig wurd, das si darumb ir recht tätten, das solliche recht au si also härbracht wären. Off solche ir anmuotting So hand der vorgenannt Schultheiz uns dar offt verdaucht, ond nach dem ond dann ir anmuottung ein zimliche billige sach ist, So hab ich obgenannter schultheitz von gewaltz wegen mir gegeben, den obgenannten allen gebotten, Söliche harhomenheyt by iren eiden ze erzellen, ond / off sölichs gebott So hand sierzelt off die meinung ond am ersten von der messen wegen; was messes in der grafschaft zuo Willisow sind, sölich mess sölle zuo reiden auch gebrucht werden, söliche mess fierttel, halb fierttel, fierling, und becher, ond auch das / win maus sol eins pfenigs merer sin dann die mausz von zofingen sie. Jtem die bursami sollen mit den twingheren ein untervogt und ein weibel den si meinent, ein banwart and uoch die fierer / erwllen ond mit der meren hand gesetzt werden. Jtemvon der tauernen sol der wirt von dem commendur empfangen ond jme dannavon järlichen ein pfund Haller geben, haromb soll die tauern gefryett sin, das die zwo kilbinen sust niemen anders / sol win schenken dann allein die tauern; aber die andren tag ein mab ein jeglicher win schenken und järlichen dem commendur dannavon, als lang ond der schenkt, fünff schilling geben. Des wirtz recht ist, der wirt sol den winschätzeren sagen bi dem / eid so er geschworen hett wie er den win kauft hab, da söllen jm die winschätzer den schezzen das er gewinne ond nit verliere. Jtem was pfender braucht werden zu der tauern die sol der wirt halten acht tag, ond wenn die acht tag uskommen, so söllen die / onder der linden usgerueft werden, und dem wirt vom halten fier pfennig und dem banwart ouch als vil geben, ob si des nit enberen wellen.Wer ouch sach, ob die pfender ützig verzartin, So mag der wirt di enach acht tagen omb sin zergelt verganten. / Des wirtz recht ist ouch, wenn jm einer omb zergelt pfandt gibt, die sol der wirt halten vntzdas fass mit windus kom. Vnd tob der nit löset, So mag der wirt di in das fass legen ond die hinweg fueren oder schicken ongestraft; doch soll der wirt / dem schuldner das kunt tuon. Ein wirt mag sine feile pfenwert behan bn den eid von fier und fünff schillingen ontz uff zechen pfund. Jtem die ligenden pfender sond stan try tag ond sechs wuchen, ond die farenden pfenderacht tag. Es ensol aber / keiner dem andern liegende pfand geben, Er getüe dann by dem eid reden, das er jme dhein farend pfand ze gend hab. Der fierer recht ist, das si den wirten den win schätzen, ond ein mauss eines pfennigs türer dann Zofingen ond ob der wirt meinte, / das er den win nit omb di esum, als si inn geschetzt hand, möchte geeben, So sond si inne heissen das fass verslache nond von einer vesper zuo der andren andern haben. Es söllen alle Jar zwein alt fierer danna tan ond zwein jung an dero statt geben werden, / da söllen die bursami ein dar geben, ond die twingheren ouch einen, Von der Ezünen wegen, wenn das notdürfftig ist, So sond die fier heissen zünen jn eim zitt, so sich nach gestalt der sach je dann pürt. ond welcher das übersicht als daz beschicht, der sölle das als dick ablegen allewegen mit try schillingen, des gehören zwein teil dem vogt und der tritteil der bursami. Was einung aber di ebursami sust machen, essi jm Höwet, jn der ernd, ald sust im iar, davon geören zwein teil der bursami und der tritteil dem vogt. Des Banwertz recht ist, das er mit den botten wahrhafthlich onb gang, ond des helgen Krützes tag ontz zuo ernen das die frücht in komen, so sol er allewegen früh zum zelgen luegen ond zum trittemal ruffen. Er sol ouch zuo den E türlinen luogen zu allen zitten, ob die bresthaftig eren, das er dir beszre, ond was frömdes oeche der banwart in tout, davon söllen die jme von jeglichem Hopt fier pfenige geben. Ist es aber heimlich fäch das sol er eim heim triben / ond dannavon die einung anslachem. Vnd wenn die fier die einung off nemmen, So sol ein banwart mit inen gan; welcher ye dann die einig nit us wist, den sol er pfenden und die pfand acht tag halten und lengern nit; ond welcher die nit gelöst hett, der selben / pfender sond si verganten ond rueffen. Welcher aber Jhnen die pfender wertti, den sond dir die fier by dem eid leiden den twingheren, und den mögen die twingheren strauffen omb ein freuen, Jtem welcher hotz howt ond das gon zofingen furen, kümpt der banwart die will er howt oder ladet, So sol er jnn pfenden ond leiden try schilling. Jst es aber, das er geladen hett ond enweg ist, dan ist er nit meer darumb ze strauffen. Ob aber einer ein arme Kintbettere hetti oder zum heilgen wölt gan der / möchte ein fuoder holtz machen ond das von zofingen füeren ond os zergelt lösen; darumb sölt der ungestraufft beliben. Welcher usserthalb dem twing gwsessen ist, im twing holtzet, wenne der banwart den ergrift, ob er geladen, de selben sol er pfenden. / Jst aber der entunnen, So haut er jm nit nach ze jagen. Die pursami hant dheinen gewalt, den ussern Holtz ze erloben an der twingheren wissend und willen; ond ob die twingheren mit den nachpuren eins wurden, das si eim oszern Holtz erlobten, oder verkauft in, was dar us gelöst wurd, da sölti der halb teil der twingheren und ander teil der bursami sin. - von stägen und wägen. – Es sol einer dem andern stäg ond wäg gen in dem Höwet ond in der ernen. Welcher hinder eim Höw haut der nit harus / mag kommen, der selb haut gewalt ein wäg ze meyen durch ein matten. Er sol aber dem anderen das Höw zu eren zichen. Des glichen in der ern mag einer ein wäg durch ein acher schniden, Er sol aber das Korn zuosamen legen, das es nit gewüst werd. / Was wegen von altem har in das Holz gand, ist sach, das die verzünt sind mit dem e zun, die mag ein jeglicher wol uffbrächen, dar durch faren omb Holtz, und wen der har wider heim fart. so sol derselb den E zun an demselben end wider machen, das dhein / schad davon off stand, Wenn aber dheim guot da stünd, so bedarff er des zuns nit wider ze uernachen. Der Dorfbach sol fry in das dorff gan, ond ob ieman den nutzen wölt, der sol das tuon, das deer bach ob dem dorff wider in den rechten runs gang; ond welher das / nit tuot der sol daz alle wegen, als dick er daz tuot, als dick mit try schillingen ablegen, ond das sond die fier oder der banwart leiden. Was güttern usserthalb den sattürlinen an dem weg stossen, da zollen die so da gütter hand, den weg machen ond in eren han ond ob / dheiner die weg nit machti, ond die so böss wären, das die nieman möcht faren, so mag einer dagegen uffbrechen ond durch oshin faren, wo er zuneest ushin mag komen. Wie ouch einer sine gütter gegen den wegen von altem her hett brucht, da by sol sich / einer lauszen begnügen ond nit witter begriffen. Die Zelgen wider Zofingen ond wider die rüteten hand das recht, wann si da off der brach faszmuos wend buwen, das zwo Jucharten die tritten jnlegin so twüschen inn litt, ond welcher ned seyet, der ist nyt verbunden zünen; welcher edn zum nitt Bff sich selbst setzt, der sol dem anderen zwo furen eren. Der bruel gitt im sebsd frid allenthalb gen Zelgen ond sust Alle die so wasser graben hand, die sond die uszleiten, als die von altem harkomen sind. Den Dorffbach sol auch / niemen vischen ane vrlob der twingheren; es sig dann das die nachburen ein gemein vischnetzen hetten, oder ob einer ein Kindbetterem hett, deer möchte einmal vischen darin vachen. Dieser dingen verdrotten die gemein bursami har omb vrkund briefe, den / wir die vorgenannten Her Peter Putling Comendur ond ich Ulrich Hug Schultheis in namen miner heren mit onsern insigeln ver siglt geben haben von ir bett willen se vergicht ond der obgeschribnen Dingen, doch onsern gnädigen Heren / von Lucern ond dem Huss an iren Herlichkeiten ond rechten zu schaden. Der geben ist uff Tunstag nest nach der uffart, als man Cristi unsers Hergott geburt tusent fierhundert sibentzig ond zwey Jar. Harnach volgent nun die Artikel so wir schultheis ond Rath der statt lucern den onsern bewilligt, So hinden off dem alten brief geschrieben werden. Jtem mein gnädige Herren von lucern hand abglan den Artikhel, das der wirt im Soll sägen bey dem endt, wie er den wyn hätte, er Soll aber sägen, ob es Sige niederbürger oder oberbürger. Jtem ein schultheisz Mit sambt ein Comendur oder ein statthalter mögent ein untervogt setzen der meinen gnädigen herren von lucern nutzlich ist ond auch dem zwing, off Mittwochen nach innocanit 1513 jar hant Sich myn heren erkhent wie dieser zwingbriff von wen schänkens wegen onhalt, dar by Solle blieben. Vnd welcher wyn schänken will der soll dan des gantz jar om ond omb schänkhen, oder wo einer dass nit thät, der soll ohngeschänkt lon, ob aber einer also schänkt wie versteht, der soll die lüth versähen, Sy sigent zuo Ross oder fuos, mit Essen, trikhen ond andern Dingen alsz dann ein wirth thuon soll. Jtem ein pursame zuo Reiden hatt sich mit ein anderen vereibahret der hochwälden halb, ond dass die sälben gefreyet wärden sollent, pitt des Manthats so onsern gnedigen Herren habent lassen oszgohn. So dan volget witter harnach die Artikel, so wir ihnen den unsern heüth dato bewilliget hant. Jtem dass der Dorfbach im alten furth soll eblyben ond das Sie dem ybertraideten omb ein pfunt haller ond nit allein omb trey schilling zur straffen heigent. Jtem So ein fish abfiel ond ers nit dannen ond abwäg thuoth. Dass Sie yne omb ein pfunt haller ond nit omb trey schilling mögent straffen. Jtem das allein die im zwing Reiden mehren sollent die Sässhöff auch off ond ab zur jagen haben Jtem ond dass niemant off die zälgen husen solle ond alsz dan disz alles mit onser gunst wissen willen ond alles osz onser befälch beschächen ond noch form eines grächten Vyding, Obbemalter alter brieff abgeschrieben worden von wort zur wort in diesem brieff wie obenstaht, ond wir auch der Artikel mer dan der alt brieff wyst. So in diesem brieff jetzt geschriben sind bekrefftiget, so hant wir den unsern zwing Reyden gsässen ond ihren Ewigen nachkommen disen brieff mit onserer stats Secreth onsigel anhangent verwart geben lassen off Montag nach dem Sonntag, den die heilig Christtlich kilch lethare von Christi jesu onsers lieben herren geburth gezalt thausent fünffhundert fünfzig ond Säche jar. Eine neue Revision diese Zwingbriefes fand 1641 unter dem Landvogt Jost Pfiffer statt. Er wurde bedeutend erweitert und in seiner neuen Gestalt enthielt er 41 Paragraphen. Die Interessantesten will ich hier folgen lassen. «Wölcher den andern obermeyet, oberzünt oder oberkart, der selbige soll zehn pfund buss zalen doch möchte einer dermassen obermeyen oberzünen, oberkaren, dass einer grosse Stroff verdiente, wölches an eines Twingherren Erkenntniss stehen solle. Es sol auch keiner gemeiner Wald oder Almend weder onschlagen, noch verkaufen oder sonsten verändert werden ohne der hohem Obrigkeit zu Luzern, des Twingherren und einer ganten birben Gemeine wissen ond gunsten ond Willen. Wöllicher einen vor gericht oder recht zureds oder sonsten einen Geschwornen oder Amtbmann, der ist zwyfacher buss schuldig, je nach Gestalt sambt Sach. Das Kornmäss Viertel, halb Viertel, Jmmn und Bächer Soll im Zwing gebraucht werden, wie das Määsz Willisauw, die wynmäsz aber sollen syn des Mäsz wie unser gnädigen Herren und Oberen in ihr Statt Luzern bruchend. Jtem die Zwingsgenossen sollen alle zwei Jahre mit dem Zwingherren einen Undervogt, die Fürsprecher am Gericht und einen Weibel, den sie Banwart nennen, wie auch die Vierer erwälen ond mehren mit der mehrer hand. Die Wirtschaft zuom Leuen soll die Recht dauern syn, so ein wirt von einem Jnwesenden herren Komthur empfangen ond dem jährlich ein pfunt Haller geben soll, dass an beiden Kirchwihen Niemand soll wyn schenhen den Sy. Es soll auch künftig niemant wirten oder wyn schenken, es sy den befryten Wirtshäuszern von onseren g. H. lut der Jnstruktion, so man alle zwei Jar am Schwörtag verlieset. Die Vierer sollen wyn ond brod schätzen wie es den anderen Orten ond Zwingen auch gebrüchlich ist ond soll kein Wirth kein wyn anstechen, er sy den zuvor geschätzet ond angebeilet. Jtem es sollen alle zwei Jahre all Vierer dannen gethan ond zween Junge oder andere an derren statt dargeben werden, da sollen der Zwingherr einen, ond die pursame den andern wählen. Die Vierer sollen zu den Ehzünen luogen und wenn es mangelbar zu gebürender Zit, sollen si eheiszen zünen und welcher ongehorsam, so oft es geschieht, soll bussen mit ein pfunt Haller. Es soll auch niemant sein Holz weder wenig noch viel in der Gemeindewäldern hauwen ohne Erlaubnis der Vierer ond des Banwarts. Es sollen aber järlich die Vierer ond der Bannwart einem jeden Zwinggenossen Brenn- ond Zündholz zeigen ond geben nach Billigkeit ond Nothdurfft. Wenn aber ein zwinggenosse Brennholz hauwen wöllte, soll er solches für ein Gericht bringen ond so ein Gericht solches für notwendig findet, solle solches ihm und den Vierern ond dem Bannwart gezeigt werden. Niemant soll kein Zimbring offert dem Twing verkaufen bei der buss ond soll dann auch solche zimbring der Gemeinde heimgefallen syn. Es sollen fürhin keine neuwe hüser oder Hofstattrecht ufgerichtet werden, die da Zwingrecht haben zu holz und feld, und wo auch ein Zwingsgenosse syn Hus ond Zwingrecht einem frembden verkauft, soll er mit wyb und den Kindern aus dem Zwing ziehen ond allda kein Recht nit mehr haben ond soll sich auch verstahn, dass obwohl ein Vater mehr dem verlasset, dass solche Söhne nit mehr dann ein Zwingrecht haben sollen. Es wäre dann Sach, dass eines Husshofstaten ond Zwingrecht erkaufte, ererbte oder sonst auf ein ander weg oberkäme. Jtem welcher im Twing hushablich ist, soll vor dem ofen ein steinin oder ein dürlin haben, damit man vor gefahr desto basz verwart und versichert ist. Niemant soll im Zwing in den häuszern wöschen bei zehen pfunt buss, sondern osserhalb an sichern Orten, Es sollen auch die Vierer und der Weibel alle Jahr um St. Gallentag von hus zu hus gehen ond beschauen, wie die Oefen und die Fürstätten dran stünden, damit schaden vermiten bliebe. Niemand soll keine güetter kaufen oder ziehen er wollt den dieselben Jar ond tag behalten, damit allso allerhand trug, arglist ond fürkauf vermiten bliebe. Ein jeder, der in Zwing zichet, soll dam Zwingherren den Einzug bezahlen, wie auch der Gemeind, sy lasse. Jm dann hierin gutwillig etwas mach ond soll auch Jahre ein für einer geben.», Hierauf folgen dann noch die Eidesformeln, wie sie der Untervogt, die Geschworenen, die Bannwarte und die Weibel zu leisten haben.