Lesen Sie die Begebenheiten, wie sie uns der Reider Bildhauer Niklaus Häfliger als Zeitgenosse aufgeschrieben hat. Seine Orthographie wurde beibehalten.

1791

D. 21t. Herbstmo. Kann Titl. Hr. Kommenthur Von Pfürdt mit Titl. Ikr. Spengherr Meyer von Oberstad seinem Vorsprech, und Hr. Baumeister, Burtschert von Pfafnau auf Reiden, um mit der Pfarrgemeinde zu unterreden, Wass sie Ihme an Frondiensten Thuon wollten, im Fahl Erzu Ihrer Bequemmlichkeit, die Pfarrkirche an die Stelle und Plaz der Untem-Filialkirche setzen liesse.
Die Löbliche Pfarrgemeind hat Ihme etwas beträchtliches an Frondiensten Freywillig anerbothen wan Er die Pfarrkirche an die Stelle ihrer Alten Filialkirche Unten am Berg Bauen wurde, und auf diese weis ihre Filialkirche aufhöre, und Sie und ihre Nachkömmling von Reiden zu Ewigenzeiten so wohl von ihrer Fillial, als von der Unterhaltung, oder künftiger Aufbauung der würklichen Pfarrkirchen Quitt, Frey, und Ledig gelassen würden.

1792

D. 21t. Merz, an St. Benediktus-Tag wurde die Erste Hand Arbeit an die Kirche angefangen mit Sandführen auss der Wiggem, und die Ersten so an diesem Tag Hand an die arbeit legten, wahren die Eherende Brüder, Jost, und Niklaus Häfliger, Müller zu Underwassen, und der Kommenthrey Ammen Josef Häfliger hinterberg, die ihre Leüt und züg dazu schickten; der erste Handlanger an diesem Tag wahr Waldert Elmliger zu Reiden. Allein dass Sandführen wahre bald verbey, und so bliebe wider alle Arbeit steken, weil Titl. Hr. Kommenthur befliessentlich suchte der Ganze Bau zu verzögern.

D. 18te Augstmo: Kamme Hr. Baumeister Rhey von Murey anher, den Kirchenbau anzufangen, und Stein zu sechen. Anfangs glaubte Mann, es seyen keine Steyn zufinden, als in der Fluchen gegen Dagmersellen, in der Kommenthrey Weid, oder im Schlossberg Wikon, gegen den Adelboden zu; Mann wahre aber so glüklich, und fände einen Recht gueten haltbaren Stein zu Mählseken, grad Oben im Dorf, an und Mitte, im der Landstrass auf Pfafnau. — Die Tuftsteine müste Mann an mehrern Orten suchen, die meisten aber wahren von der Alten Kirche.

D. 12. Herbstmo: Wurde dass Erste Fuoder Kalch von Olten hergeführt.

D. 14t. Weinmo: Hat Hr. Baumeister Burtschert seine Erste Arbeit mit Steinbrächen angefangen guet fortgeführt, Ehrenhaft, und wie Mann nicht zweifelt, auch daurhaft Vollendet; wurde auch am Ende seiner Arbeit Stattwerkmeister von Luzern: Ein beweis, dass Er ein rechtschafner Baumeister gewesen.

1793.

Im Hornung hatte Mann, mit dem Eichenholz zu fallen der Anfang gemacht, wobey der Ehrengeachte, Kirchmeyer Joseph Elmliger Mr. Satler zu Reiden, bey der Schönsten Eich, so im Finkenboden gestanden, den Linken Arm, gebrochen, wurde aber guet, und Bald geheilet.
Es ist dass einzige Ung-lük, so bey diesen grossen Kirchen-Bau sich bis dahin Zugetragen.

D. 23t. April, hatte der Baumeister Hr. Niklaus Burtschert, angefangen die Erste Fundamenten zu graben, so Ihme, Von UGGHHr. Und Obern, underen 10. Dies Anbefohlen, und nach druck samst eingescherpft worden, Von der Sommerhiez zu Verfertigen.
Die Funda-menten, müssen an einigen Orten 14. Schuo Tief gegraben sein, besonders gegen den Kohr, und Thum, Weil aber der Accort nur auf 6. Schue gewesen, so hat dieses dem Titl. Hr. Kommenthur durch seinen Hr. Schafner Franz Bluon von Reiden hinderbracht werden müssen, welcher sich mit dem Hr. Baumeister darüber abgefunden, und dem Schafner als aufseher über den Bau in seinem Namen bestehlet hat. Die Alte Kirche blib unterdessen während dem Fundamentgraben noch stehen.

Den 29t. April Wurde der Erste Stein unten in die Fundamentmaur gelegt, in dem Hinder Ek gegen dass Neühauss, und Landstrass.

D. 15. Mey, Wurde der Erste Stern in die Fondamentmaur, des Thurns gelegt, der Alte blib noch stehen.

An d. 19te. May, währ der Pfingstheilige Tag, Wo Hr Johan Reichstetter Schloss Cap’lan, zu Wikon bey TitT. Ikr.-Joseph Wyssing“) dermahlen Schlossvogt, gewester Benedictiner, und Pfarrer, auf der Fürstlieher Pralatur zu Münster bey Colmer, wegen der Französischen Revolution Emigrant, die Leste Predigt in der Alten Kirchen gehalten, selbe wahr in Aller Ruksicht ein Meisterstük, und wass dabey merkwürtig‚ gewesen ist, dass ein Franzos die Leste feyerliche Predig auf dem Alten Kanzel g’ehalten und ein Franzos der Neue Kanzel sammbt der Kirchen hat aufbauen müsen.

D. 21t. May, am Hingst Dinnstag war der Leste Gottes Dienst in der Alten Untern Kirchen, wobey der Dreisigste Tag-, der Verstorbenen Frau Francisca Kuony28) von Reiden, gewester Ehefrau des Joseph Häfligers des Leüwenjustglis g-enant, gehalten worden.

D. 22. 23. Und 24te May. Wurde die Alte Kirch mit Maurbrechern zusammen Gestürtzt.

D. 8te Heümonat Ward der Alte, aber Prächtige Kirchen Thum, Erst seit Ao. 1644. Und 1645. Stehend ganz auf einmahl gefölt Es war ein Herrlich-förchterlicher Fall, demme Vill Hundert Personen zugesehen, und bewundert haben, weil Er auf bestimmte Zeit, und Ort gefallen ist.
Der Thum wurde Neügemacht, weil er mit der Neuen Kirchen in kein Proportion gewesen währe.
Von dieser Zeit an wurde der Plaz gesäubert, die Fundamenten gänzlich ausgegraben, und aufgemauret bis Spät im Herbst. Alle Gottesdienst wurden in der Obern Kirchen gehalten, demme Mann auch im Winter aussert der Kirchen abwarten Könnte, weil es ein sehr gelinder Winter wahre, in welchen die Stein, und Holz zum gebeü zueführt worden.

1794

D. 18t. Merz, hat Mann widerum angefangen an dem Thurn, und Kirchen zu Mauren.

D. 15t. April, Wurde dass gekaufte Land so zum Kirchhoof, eihgemauret, Von Hr. Pfarrer Leimmacher, Hr. Capolon Moser und wan ich nicht ihre, von Hr. Schloss Capolon Reichstetter von Wikon Feyerlich ein gewichen.

D. 17t. Aprill, war der Leunzi Eigensaz seel, auss dem Legraben zu Erst darein Vergraben worden.

D. 3t. May an dem Hl. Kreüztag, Wurde der Ekstein Von Herrn Pfarrer Limmacher, Hr. Capolon Moser, und Hr. Schloss Capolon Reichstetter Feierlich eingesegnet. Der Ekstein ligt wo der Erste Stein des Fundaments, an den hintern Eken gegen dass Neühauss, und Landstrass, der Ekstein ist ganz, und ligen keine Schrieften darin.
Von dieser Zeit an Arbeitente, der Hr. Baumeister, mit wenigen, aber gueten Leuten an dem Thurn, und Kirchen, an welche Er noch einen Sokel zur Zierde und Daur, und ausen die Lesteinen Vorgestelt, anbringen müste, der im Accord nicht begrifen, wofür ihm unter dessen die Löbliche Pfarrgemeind Von 27t. Merz 250 Gl. und 40 Fuder Stein zu Führen anerbothen, und darauf ein Accord geschlossen.
Die Mauren der Kirchen wahren fertig, und der Thurn Kirchenhöch aufgeführt, als d. 3. 4. Und 5. Herbstmo. Die Aufrichtung des Dachstuhls glüklich Vorsieh gienge.
Diese Zimmermanns Arbeit Verfertigte Meister Jost Kopp von Münster, und sein Bruder Es war die Erste Arbeit Von Ihnen dieser Art, und doch war selbe Meisterhaft gerathen; den Lohn den sie davon hatten solle sich nur auf 1500 Gl. belofen seyn.
Es war ein grosses Beinhauss vorher, an der Land Strass gegen dem Dorf hinab, in welchem Mann Mess gelesen, und einige Gottes Dienst gehalten. Dieses Wurde aber um den Friedhoof zu Vergrössem den 4te. Weinmonat auch zusammen geschliessen, und die dortige Gloken, inden Grossen Thum gebracht.

D. 19te. Chriestmonat, an dem Fronfasten Freitag Wahre die Neue Kirchen so weit fortgeruket, dass selbe an diesem Tag Von Eben denselben Feyerlich ein gesegnet werden könnte, die an d. 3t. May der Ekstein eingewichen. Herr Josef Stirnimann von Reiden, Nachfolger des Hr. Capolon Mosers, auf die Caplaney, wahre aber auch bey dieser Function. Von diesem Tage an wurden alle Ofentliche Grosse Gottesdienst in der Neuerbauten-Kirchen gehalten; doch liesse Mann dass Langhauss in der Obern Kirche auf dem Berg noch nicht zu einer Kornschütte ein Mauren, weil die Untere Kirch noch nicht Vollkomen Vollendet ist. So endigete sich die Arbeit der Neuen Kirchen am Ende des 1794. Jahres, im welchem sie Errichtet worden.

1795

D. 8t. Jenner Wahre. Hr. Lorenz Moser als gewessner Pfarrkaplon allhier, die Caploney Abgetreten, und wart zu Römerschwyl als Ehrenkaplon Aufgetreten; Hr. Josef Stirnimann ein Bürger von Reiden, Tretente die Caploney zu Reiden, am gleichen Tag Als Pfarrkaplonan.

D 3t. Homung, als an St. Blasey Wurden in der Neüenkirchen die Ersten Ehen zusammen geben, die Erste war der Ehrende Jüngling Mr. Joseph Widmer Oberschmid von Reiden, so sich mit der Tugentsammen Jungfrau Anna Maria Widmer, des Heinimures genant von Reiden Copolieren liesse.

Im Frühling fienge die Arbeit widerum an mit Gewölben, Bestachen, Besezen und besonders mit gänzlicher Aufmaurung des Thurns, und Verfertigung des Helms, welcher d. 10t. Herbstmonat durch 3. Tag Ebenso Glüklich von Meister Jost Kopp von Münster, und seinem Bruder Aufgerichtet worden, als der Dachstuhl der Kirche; jm Weinmonat wurden die Gloken widerum, in Neüekirchen Thum gedan, und selbe eingerichtet; und an d. 1t. Wintermonat, als an Hoche Festtag allerheiligen, zum Ersten mahl, zur Ehre Gottes und Maria der seeligster Jungfrau, und allerheiligen, — wie auch zu anmahnung des Volks zur gebett, und zu Ruof des Volks zum Gottesdinst- geleüttet.
Auch dieses Spath Jahr bis zum Ende des Chriestmonats, wurden die Pfenster der Kirche Verfertiget; diese Glaser Arbeit Verfertigete Meister Alixander Widmer von Reiden. Es war die Erste Arbeit aber auch Von ihme dieser Art, und doch war selbe Meisterhaft gemacht, der Accord wahre für Glass, und Bley bey der Scheiben, die Scheiben für 2 Seh. 4 A. und brauchte 8195 Scheiben betragt also 548 GL: der Trot, und Stängle müste der Baumeister noch besunders anschafen, und Zahlen.
Es Wurden diesers Späht Jahr auch noch einige Stuhl in die Kirchen gemacht, Von Meister Johannes Büllmann, Tischmacher zu Reiden im Mooss, und seinem Gesel, dieser Tischmacher hat Alle in die Kirche nötige Tischmacher, und schreiner Arbeit Ver-Accord, um 700 Gl: zu machen. Welche Arbeit Er aber, besonders die Thüren Meisterhaft, ‚und braf gemacht hat. Ende der Arbeit 1995.

1796

In dem Früh Jahr fangt Mann widerum An mit einiger Ausbesserungen, jn und Aussert der Kirchen, noch einige Kirchenstühl, und besonders dass Dach „des Kirchen Thurns.

D. 14t. Merz kam ich Niklaus Häfliger Bildhauer, von ungefert, in dass Frauen Kloster Maria Gnadenthal, geschauente die dortige Alte Orgel, welche aber ganz abgebrochen wahre und Kaufte selbe auf Guetheisen der Kirchen Ausgeschossenen für 216 Gl.

D. 22ten Merzen, wahre ich mit dem Ehrengeachten Kirchmeyer Johannes Bucher Von Langnau, widerum in dass Frauen-Kloster-Gnadenthal gereisset, allwo Er der getrofnen kauf anerkant und Guetgeheissen.

D. 7ten April Holten wir selbe ab mit Zwey Zügen, und Hr. Joseph Bergentzly Orgelmacher von Ammerschwyl aus dem Elsass, samt einem Tischmacher-Gesell, und ich Arbeittente von da daran Umselb widerum gehörig einzurichten, und alles mangelbahre auszubesseren, und setzen noch ein Pedal zu, und stelten sie auf die Miettelere Sakristey im den Lägner bis den 14ten May als am Abent vor HI. Pfingsten, an welchem Tag sie in der Vesper und Morgens darauf als am Hochen Pfingst Heiligertag zum Ersten mahl in der Neüenkirchen Zum Lob-Gottes Angestimbt, und geschlagen worden in der Alten Kirchen ist keine gewessen. Der Erste Organist so selbe geschlagen wahre Hr. Karl Fridriech Baumann gebürtig von Speyer, welcher Organist hernach dem Schullmeister Zacherias Schmid von Reyden sein Sohn Johannes Schmid Lehrte selbe Schlagen, und wahre also jez der Erste Organist von Reyden, dass der Hr. Baumann ein Rechtschafner Organist gewessen ist der beweis, dass Er hernach im Kloster St. Urban Als Organist angenohmen worden ist. Die Pfarrgemeinde müöste auch beim ein Richten der Orgel alle kosten aushallen, so sich die selbe bis auf 349 Gl: dazu mahl belofen sind.

D. 11.ten Brochmonat, Wurde der Taufstein auss der Alten Pfarrkirchen, welche in der Komenthrey Stehet, in die Neüerbauttekirche so jez die Wahre Pfarrkirche ist, Transportiert, und inn der selben Versezt und eingesägnet.

D. 12.ten Brochmonat Wahre noch in der Alten Oberen Kirchen, die Leste Frühe Mess gelessen, und Fruhe-Gottesdrenst gehalten worden, Allwo Mann nach Endigung desen, mit Feierlichen Prozesion dass Hochwürdigeste Gueth im Heiligsten Altar-Sakrament in die Neüerbaute Pfarrkirche gebleittet, und alldort mit Predig und Lob-Ambt Einfeierlichen Gottes-Dienst gehalten.

D. 13.ten Brochmonat ist in der Neuen Pfarrkirchen dass Erste Kind, als zu einem Chriest und Katholischen glauben getauft worden; Es wahre ein Knäbley vom Hr. Johan Baldaser Wissner, und seiner Ehefrau Maria Anna Schlapfer Leüenwird zu Reyden gezeüget, dem Kind wahre der Nahmen Joseph Antonj, und sein Götte wahre der Ehrengeachte Mr. Joseph Elmliger Kirchmeyer, und Gotten die Tugentsame Frau Anna Maria Büllmann beyde auch von Reyden des Komenthrey Schaffners Ehefrau.

D. 22.ten Brochmonat, wahren sie mit den Dach des Kirchenthurns so weid Vorgerukt, dass sie als am Tag der 10000. Ritteren, die Kuppel samt dem Kreuz glüklich Gott seye Dankgesaget darauf gethan haben, Es ligen in der Kupel auch ville schrieften von der damaligen Zeitten, und Begebenheitten. Die Dek Arbeit so selbe auch dar auf gethan hatte Meister Joseph Schärrer Dachdecker von Luzern, mit seinen Gesellen, Als Joseph Meyer, und Martin Hügny von Malters, und Xavery Müller von Willisau und Ludj Hass von Kriens Lehrjung, Verfertiget welche Arbeit wohl und Gueth gemacht worden.

D. 24.ten Brochmonat, als am Hochen Festtag, des heiligen Johanny Badiest, Pfarr, und Kirch Patron der hiesigen Pfarrgemeinde, hatte Hr. Josef Leeimacher Pfarrer allhier, die Leste Feierliche Predig gehalten, nach dem er Krank geworden, und d. 23ten Heümonat Gott selig Verstorben, und d. 23ten des in die Neüekirchen in dass Kohr Vergraben worden.

Also wahre Mann mit dem Neüenkirchenbau so weid Vorgerukt, dass dieselbe d. 6ten Herbstmonat 1796 als an Tag des Hl. St. Mang hatte können durch den Sr. Hochbischoftliche Gnaden Herrn Wilhelm Joseph Leopold, Riechs-Freyher von Baaden us. Us. Bischof zu Mala, Weychbischof, Domkapitular, und Cantor zu Konstanz us.
Zur Wahren Pfarrkirchen ein gewichen werden können, am Abent als d. 5te Herbstmonat kam der Sr. Hochbischöfliche Gnaden samt seinem Ehren Caplon Herrn Gässler und Jmme mit begleitung Jnnahmen. Und Obern von Luzern, Titl. Junker Josef Cölestin Mohr.
Mann empfing Sie mit geleüt der Glocken, und abschiesung einige Mörsel, ob der Kirche bey den Neühaus, und Sie nahmen die Nachtherrberg im Gasthaus beim Leüwen.
Morgens d. 6ten Herbstmo: 1796 Holte Mann Jhme samt denen Hochwürdigen Geistlichen Herren, mit gebührenter Achtung bey dem Leüwenwirds-Hauss ab, begleittente Jhme gehörig zur Kirche. Er nahm die Wiechung vor und Wiechte, die selbe als die Rechte, und Eigentliche Wahre Pfarrkirche für die Pfarrgemeinde Reyden Ein. zu Ehren denen Heiligen als auf welchen Altaren sie eingewichen wurden.
Dass Hoch Altar zu Ehren des Heiligen Johann Badiste als Pfarr, und Kirch Patron, so in der Alten in der Kommenthrey, auch eingewichen wahre. Dass Mitler Altar zu Ehren, des Hl. Chreüzes, an welchem Christus gestorben ist, dass Seitten Altar auf der Evengljseitten zu Ehren der seligsten Himels Könige Jungfrau und Muter Maria, Dass Altar auf der Epistel Seitte zu Ehren, des Hl. Apostel Bartholomeus, als Zweytter Pfarr, und Kirchen Patron so in der Filialkirche gewessen wahre und die Heilige Apostel Peter, und Paul.
Nach dem Sie zum Wahren Hauss-Gottes und allen Heiligen Eingewichen wahre, so wurde ein Feierlichen Gottes-Dienst mit Ammbt, und Heiligen Messen darin gehalten, und Sr: Hochbischöfliche Gnaden, fienge an zu Firmen, und Firmte allhier anwessente Kinder 1428. Von diesem Kindern wahren 632 von unssere Pfarrgemeinde, dass Erste so gefirmt wurde, wahre dass so d. 13t. Brochmo. zu Erst dar in getauft worden ist, Hr: Caplon Stirnimann von Reyden wahre ihme Firmgötte; Die Geistlichen Herren so sich bey der Weihung der Kirchen, noch einfanden Wahren die Hochwürdige als Thüring von Keller Decan des Capitel Willisa’u, und Pfarrer zu Zell.
Hr. Jgnazj Zurgilgen, 4l) Kämmerer, und Leütpriester zu Willisau, Hr: Kristof Nöilj Sextar, und Pfarrer zu Üfikon Hr. Josef Aklin, Pfarrer zu Altishofen, Hr; Martin-Pfister Hälfer zu Altishofen, Hr. Josef Waldisperg Schulherr zu Altishofen, Hr: Jost Achermann Vicar zu Riechenthal, Hr. Johan Reichstetter Schloss Caplon zu Wikon, Hr: Josef Stirnimann Caplon zu Reyden welcher aber dazumahl auch die Pfarr Versehen müöste. Auf Mittag kammen noch die Hochwürdige Herren Examinatoren von Luzern, die Ehrengeachte Geschworenen, und Vorgesezte der Pfarrgemeinde. Er schinen zum begleit jn Mäntlen, Mann hatte auch für Parade und schirmenn bey 40 Mann Millitar gestelt von welchen 6 zu Pferd wahren; dan es wahre eine sehr grosse Anzahl Volk anwässet, von Revermierten wie von Katholischen, so dass Mann fast nicht dursin gehen könnte.
Nach Vollendung der Kirchweihe und Firmen wurde Sr: Hoch Bichöftliche Gnaden, mit samt denen Hochwürdigen Geistlichen Herren, und Milliter, mit Kreüz, und Fanen, und Musik von der Kirchen in dass Gasthauss zum Leüwen begleittet, allwo die Mahlzeit gehalten worden; die Pfarrgemeinde machte bey selben Jhme ‚ein kleines geschenk mit Geld nach der Mahlzeit, wurde Er samt seinen Gesanten mit dem Milliter, und Musik, und Leüttung der Gloken und Abschiesung der Mörsslen, bis an die grenzen des Kantons gegen Zoffingen Begleittet.

Auf dass Rossenkranz Sonntags Vest, wahre die Ersten Neuen Beichtstuhl im die Kirche gemacht.
Auch diesers Jahr wurde die Merste Schlosser Arbeit in die Kirche gemach, mit Schlössen, Pfester und Gietter; Es Verfertigete diese Arbeit Meister Joseph Burtschert von Pfafnau Bruder des Baumeisters der Kirche, diese Arbeit wahre Wohl, und Meisterhaft gemacht; Auch so Endigete sich die Arbeit am End 1796.

1797

Im Spathen Frühe Jahr hat Mann, widerum angefangen mit Einigen ausbesserungen, Jnen und Ausert der Kirchen, besonders mit Verfertigung der Rinngs-Mauem, und desen Porttalen, und Ausebnung des Kirchhoofs. Welches aber Vilhundert Fuoder Härd Vom berg hat Wegt gefüert werden müssen

D. 3t Brochmon. hat die Pfarrgemeind, noch von Hr. Joseph Bergenzli Orgelmacher, Zwey Regester in die Orgel sezen lassen, ein Kornet, und ein Trometten Register, für welches sie zahlen solle 84 Gl: Also hat die Orgel wie sie jetzt stehet, die Pfarrgemeind gekost, sambt den an Kauf Arbeits-Lohn Kost; und alle noch dar zu gebrauchte Materialle, 649. Gl. Sie wahre aber guet, und Vom Orgelmacher wohl gemacht.

1798

Jm Hornung wahre der Kanzel in die Kirch gebracht, und an sein gehöriges Ort Versez worden.

1799

D. 5t. Brachmo: 1799. Wurde in der Kirchen, dass Hoch, und Kreuz Altar aufgestellt, und Verfertiget, diese Arbeit Verfertigete, Meister Johannes Moser Schreiner zu Hägendorf, Er hat der Accord, für alle 4 Altär, und Kanzel, um 1824 Gl: die Näbent altär hat er aber noch nicht gebracht, bis 8t 9ber 1803. Allwo er selbe auch eingerichtet.

Weillen Titl. Hr: Kommenthur, auch Verbunden in die Neüekirchen Ein Uhr zu Verschafen, da Er selbe aber Verzögerete, so wurden Jhme mehr mahlen, Befelche ertheilt, und nach den, wurden die Ausgeschossne, Von Kanton Gericht berächtiget ein Kirchen Uhr aufkosten Titl. Hr. Komenthur zu Ver Acoordieren, da wurd selbe mit den Statt-Uhren machen zu Luzern Mr. Butschert, Veraccordiert, nur mit einem Schlagwerk um 900 Gl. so aber dazu mal der Zenten, eingestelt, wahre es nicht dar an gearbeittet worden, Allwo dan die Zeit der Mr. Burtschert Uhrenmacher Verstorben; so aber die Zenten Wider entrichtet werden müssen, wurde der Verwalter in nahmen Titl. Hr. Komenthur widerum angesucht und entlich.

1802

D. 26t April kann Br. Petter Lang Uhrenmacher zu Hiezkirch hierherr, und Truog denen Ausgeschoss ein Neue Kirchen Uhr an, so auf Alttorf Ver Acoordirt und alber nit Vertig gemacht, doch Müst Er aber selbe nicht Lieferen, bis 1803. Im May, die Uhr hat 4. Werk, als dass ganz werk, dass Vierttelstund Schlag werk, und 2. Stund schlagwerker; so aber Ttl. Hr. Kommenthur, zu nicht mehr angehalten werden kann, als, zum Gang, und ein schlagwerk, so wurde d. lt. May. Kirchengemeind gehalten um sich dar über zu berathen, obfals, der Acoord könnte gemacht werden, die Pfarrgemeind, die 2. Mehre Schlag werker bezahlen, und nach den Unterhalten wollen nach dem Wurde es abgeschlossen durch die mehrheit, die sie selbe, so der Acoord geschlossenwerden könme, bezahlen, und unterhalten wollen.
Auf dass Wurde Br. President Joseph Elmliger als Kirchen Ausgeschossner, und ich entsbefollmächtiget, uns nacher Hizkirch zu begeben, die Uhr in Augenschein zu nähmen, und uns mit Br. Flory Verwalter, in nahmen der Kommenthreyen, desen halben abzufinden an welchentag wir die Uhr noch in Augenschein genohmen, und morgens, sich mit den gesagten Verwalter zu Hochenrein, und den Uhrenmacher von Hiezkirch uns darüber abgefunden und der Acord getrofen Um 1200. Gl. und beym einrichten und abhollen, 3 Mann 14 Tag Kost frey halten, auch die Gewicht und Seiller anschafen, der Br. Verwalter, müste in nahmen der Komenthrey 900 Gl. bezahlen, und die Verguldung der Zeiger, und Tafflen zu machen ausshalten, das ürbige lage von beyden theillen zu Zahlen, und die_Pfarrgemeind zahlt 300 Gl: und holte selbe in ihren Kosten d. 28t. Heümo: in Hiezkirch ab, und von da Richtente sie Mr. Petter Lang, und sein Bruder, und gesell gehörig ein, Es wahre aber ein Meister Stuk so Von jeden Köner, gelobet wird,
Also Unterhaltet, von da jez die Pfarrgemeind dass Vierttel, und ein Stundschlagwerk, und bezahlten der halbe Lohn für das aufziechens, das Uerbige lage alles auf der Kommentrey.

D. 27t. Chriestmo: haben die Kirchen Ausgeschossenen Von den Gemeinden mit ein anderen Abgerechnet des geliefereten Holz, bis da, zur Kirchen, gebracht nnach den zu Erst gemachten Anschlegen, als

Ein Sagholz a:

6. Gl.

Ein Trämm-Tannen an

8. Gl.

Ander gatung Bauholz an

4. Gl.

Ein grose Eich a

18. Gl.

Ein kleyne Eich an

4. Gl.

Gross, und Kleins grustholz an

1. Gl.

Langnau hat die Schönsten geliefert. Der Stock ohne Saghölzer und Trämm. So die Stuk Verstanden.
Da nicht alle Gemeinden dass holz gehabt, nach ihren Antheil Von jeder Gathung, &o hat es an ein anschlag gebracht werden müssen, um selbe in gleichen Werd an Holz oder zu lest mit Gelt zu Vergleichen; und wahre bis da, nach den an Schlegen gelieferet für 5926 Gl: darvon

Hats Reiden bezogen für

2963 Gl: zu

Wikon

1481 Gl: 20 Sch. Liefern

Langnau und Mählseken

1481 Gl: 20 Sch.

Die Pfarrgemeind hat auch Ein Eisenn Thür in die Sakristey mit 2 Schlüsslen, zu Verwahrung der Kirchen, und Gemeind Schriften, welche Thür Meister Joseph Burtschert Von Pfaffnau Verfertiget und d. 24t Herbstmo: Angeschlagen sie kost 72 Gl. Ist aber meisterhaft, und Guet gemacht. ( 1715, am 14. Heumonat war in die Pfarrkirche eingebrochen worden. Drei Kelche, zwei Patenen und der grössere Teil der Monstranz wurden gestohlen. Die Diebe stiegen durch ein Fenster ein und erbrachen die eiserne Türe. Die Täter wurden gefasst und in Bern bestraft.)
Die Pfenster, im Thum der Kirchen, Wahren auch diesen Herbstmo: genzlich dar ein Verfertiget worden, Von Meister Alixander Widmer Glasser Von Reiden, sie Kosten noch 23 Gl.

Nun eiitlich an und des 1802. Liese der Ehrengeachte Alt Kirvogt Br. Leunzj Widmer zu Reiden im Mooss, in seinem Eigenen Unkosten, zur grösseren Ehre Gottes, und andenken desen Sohn, des gekreüzigsten Jesu Chrieste, und zur Zierte der Kirche die Stationen Verfertigen, und machen Von Br. Uolrich Wiescher Mohler zu Triengen, er hat sie aber schön, und Wohl gemacht Ein beweiss seines Ruhmwürtigen Eifer, für die Echre Gottes, und Allen heiligen, den Er in Beförderung des Herlichen Baus der Neuen Kirchen in Reiden Bewisen; welcher aber nicht ganz Kann Entsprochen werden.

D. 24t. Chriestmo: Wahre der Rotte Fahnen, in die Kirchen gedahnn, und gemacht worden die Pfarrgemeind hat selbe, durch eine Freywillige Steür machen lassen.

So Endigete sich der Kirchen-Bau. Gott der Allmächtige Gäbe Allen denjenigen und besonders den Vorgemeldten Ausgeschossenen die so Vill für dass Wohl Jhrer Nachkömmling und für die Ehre Gottes, der Allerseeligsten Jungfrau, und Himmels-Könige Maria, des Heiligen Johann Badist, der heilligen Apostlen Bartholomy und Petter, und Paul, und Allen Heiligen, an dieser Kirchen Gearbeitet, und Gearbeitet haben; dass Ewige Leben zum Lohn. Dennen Nachkömlmgen Gnad, Glük, und Seegen, damit sie jederzeit standhaft, und Threü auf dem sie von Jhren Vorältem seeligees Andenken, Erbten Wahren Christ-Katholischen Glauben Verbleiben könen; also dass jennige in selben Erreicht werde, worzu sie Erbauen worden bis am Ende. Auch Fried, und Einigkeit, unter der Mächten, Damit sie nicht vom Krieg, und Unordnungen der Dingen bey durchlesung der Schrieften Leben müssen, sonder Frid und Einigkeit in der Welt haben.
Liebe Nachkömmling! Jhr werdet also sehen, welche Regieungsform, welche Ordnung der Dingen, in denenn dermaligen Zeiten gewessen, und bey durchlesug Jhrer Nammen Laut aufrufen:

Sie Waren; Aber seind nichtmehr!
Gott Gebe Jhnen die seelige, Ruhe.

Quelle: Fritz Steiner, Buttisholz