Postleitzahl 6262

Das Dorf liegt am Huebbach westlich der Wigger. Gleich westlich des Dorfs steigt der teilweise bewaldete Buchberg bis auf eine Höhe von 571 m.ü.M. auf. Zur ehemaligen Gemeinde Langnau gehörten verschiedene Weiler: Lupfen (1,1 km südwestlich; 491 m.ü.M.) liegt am Südfuss des Buchbergs, Gishalden westlich des Dorfs, Altental 1,5 km westlich, Am Berg 1,1 km nordwestlich am Fuss des stark bewaldeten Brettschellenbergs (636 m.ü.M.).

Als einziger früherer Gemeindeteil liegt An der Wigerten auf dem rechten Ufer der Wigger (700 m östlich des Dorfs). Zu beiden Seiten des Flusses liegt der weitestentfernteste und nach dem Dorf grösste Ortsteil Mehlsecken (1,7 km nördlich vom Dorf, nur 1 km von Reiden weg). Fast die Hälfte des früheren Gemeindegebiets (47,6 %) wird landwirtschaftlich genutzt. Aber ein mit 41,4 % ungewöhnlich hoher Anteil des Ortsareals sind von Wald und Gehölz bedeckt. Fast der gesamte Westen des ehemaligen Gemeindegebiets gehört zum Langnauerwald. Der Rest von 10,1 % ist Siedlungsfläche.

Geschichte

Um 900 Langunouva. Burgstelle Ottenstein im Wald ob Mehlsecken. Die Lenzburger schenkten den Hof Langnau vor 1036 dem Stift Beromünster. Diesem gehörte Langnau mit Richenthal und Mehlsecken grundherrschaftlich und niedergerichtlich bis 1478, als die Freien von Stadt und Grafschaft Willisau die grundherrschaftlichen Rechte erwarben, während die niedere Gerichtsbarkeit an Luzern gelangte. Die hohe Gerichtsbarkeit lag bei der 1407 durch Luzern käuflich erworbenen Grafschaft Willisau. Kirchgenössig war Langnau nach Richenthal; nach der Gründung der Johanniterkomturei Reiden (vor 1284) kamen Mehlsecken und der untere Teil des Dorfes zur Pfarrei Reiden. Langnau erhielt 1599 eine eigene Kapelle (Marienpatrozinium, Ausbau 1669, Sprengung 1975) und 1972 eine Pfarrkirche. Selbstständige Pfarrei wurde Langnau 1948, Kirchgemeinde aber erst 1973. Langnaus Twingrecht wurde früh fixiert (1420). Als Nachfolger existieren bis heute die zwei Realkorporationen Langnau und Mehlsecken. Die Bürgergemeinde ging 1991 in der Einwohnergemeinde auf. Zum Steuerbrief Langnau gehörten auch Richenthal (bis 1846) und Mehlsecken. 1856 wurde das als Polizeigemeinde vorher selbstständige Mehlsecken in die Gem. Langnau eingegliedert. Das mittelalterliche Zelgensystem (Ober- und Unterfeld im Wiggertal, drittes Feld im Altenthal und am Weierbach) wurde gegen 1600 durch private Wässerwiesen und -matten zurückgedrängt. 1998-99 wurde die Güterzusammenlegung abgeschlossen und das eidg. Grundbuch eingeführt. Die bedeutende Mühle in Mehlsecken wird 965 erstmals erwähnt. Die 1903 dort entstandene Webfabrik brannte 1929 ab. Wiederholt wurden Wigger (1498, 1977, 1991) und Dorfbach (1922, 2001) korrigiert. Seit 1856 ist Langnau (Station in Reiden) an das nationale Eisenbahn-, seit 1980 auch an das Nationalstrassennetz angeschlossen (A2 mit Ausfahrt in Mehlsecken). Lange Zeit erhielt sich Langnau den Charakter eines Bauerndorfs mit hoher Steuerbelastung und wenig Industrie. In jüngster Zeit verstärkte sich die Tendenz zur Pendlergemeinde, da mehrere Überbauungen realisiert wurden. (Literatur– M. Huber, Langnau im Wiggertal, 1996)

Am 1. Januar 2006 hörte die Gemeinde durch die Fusion mit Reiden und Richenthal auf zu existieren.

Bevölkerungsentwicklung