Chronologische Übersicht

Prähistorie: Auf der Stumpenhöhe machte man Funde einfachster Steinwerkzeuge aus der Jungsteinzeit. Sie stammen von nomadisierenden Jägern, welche auf dieser strategischen Anhöhe vor 14000 Jahren nach Rentieren, Wildpferden und Mammuts jagten.

Antike: Münzfunde aus dem Gebiet Höchfluh belegen, dass zur Römerzeit Menschen in der Gegend sesshaft waren.

Vor der Jahrtausendwende: Im Klein-Sertel sind noch Konturen eines Erdwerks zu erkennen. Es dürfte sich um eine Holz-Erdburganlage handeln.

1052

kam Reiden mit Schloss Wykon die die Grafen von Lenzburg.

1168

Johanniterkommende in der Gemeinde Reiden deren Gebäude sollen über eine mit den 1168-1210 genannten Rittern Walter und Ulrich von Reiden in Verbindung gebrachte, hochmittelalterliche Burganlage errichtet worden sein, die aber nicht nachgewiesen werden konnte. Der Ort Reiden ist durch Walter von Reiden, einem Adeligen und Vasallen der Grafen von Lenzburg erstmals belegt.

1172

Unter Habsburg Österreich.

1173

Erweiterung der Pfarrkirche St. Bartholomäus, auch untere Kirche genannt.

1232

Als Graf Rudolf der Alte 1232 starb, erbte sein jüngerer Sohn Rudolf die oberen Lande. Reiden stand somit, unter seiner Botmässigkeit. Rudolf überlebte seinen Vater nicht lange. Er hinterliess die Regierung seinen beiden Söhnen Gottfried und Eberhart.

1233

Eine Schmiede soll sich, nach alten Aufzeichnungen, schon Jahre 1233 im Unterdorf befunden haben.

1238

1238-39 wird eine habsburgische Zollstation erwähnte.

1239

Ist die Komturei auf dem Hügel, Reidens Wahrzeichen, entstanden. Sie wurde gegründet von Ritter Marquard von Ifenthal, einem Lehensherr der Habsburger, der in den Kämpfen gegen die Mohammedaner um das Heilige Grab in vorderster Linie stand.

1271

Die Pfarrei Reiden wurde 1271 erstmals erwähnt.

1273

Als dann das mächtige Grafengeschlecht von Lenzburg im Jahre 1273 erlosch, traten die Grafen von Kyburg und-Habsburg das Erbe an. Der ganze Oberaarau und damit auch Reiden kamen an die Habsburger

1275

Die alte Grosspfarrei Reiden befand sich 1275 im Besitz der Herren von Ifenthal. Der Twing Reiden war damals bereits geteilt, wobei die eine Hälfte Markwart von Ifenthal innehatte. Die andere gehörte der Grafschaft Willisau

1280

1280 verkauften die Herren von Ifenthal ihren Besitz wohl an den Johanniterorden. Die Johanniter übernehmen die Burg auf dem Kommendehügel. Sie haben sich verpflichtet, nicht nur Pilger zu beherbergen und Kranke zu pflegen, sondern auch mit Waffengewalt das Kreuz gegen den Halbmond zu verteidigen.

Dieser liess auf dem erhöhten Platz oberhalb der Siedlung von Wall und Graben umgebene Kommendebauten erstellen, zu der eine Johannes dem Täufer geweihte, 1391 erweiterte Kirche mit Friedhof gehörte (1813 abgetragen).

1284

Als erster Komtur Reidens wirkt Degenhard von der Kommende aus, residiert wie seine Nachfolger zeitweise aber auch in der Kommende Hohenrain. Ein Komtur besitzt als Statthalter des Ordens-Grossmeisters die Befugnis für Landverleihung, Steuerwesen und Gerichtsbarkelt. Eine Kommende bezeichnet sowohl den Ort als auch den kleinsten selbständigen Verwaltungsbezirk in der Organisation des Johanniterordens.

1349

Eine Klimaverschlechterung und daraus resultierende Missernten sowie der Pestzug von 1349 bewirkten einen massiven Bevölkerungsrückgang. Viele Höfe wurden verlassen und es kam auch zur Aufgabe ganzer Siedlungen (z.B. Ebnet bei Reiden).

1391

Ein Wirtshaus wird schon in einer Urkunde vom Jahre 1391, am 8. Juni, erwähnt. Es soll sich mitten im Dorfe befunden haben. Wirthaus zum Löwen.

1401

Feuersbrunst

1407

Durch den Verkauf der Grafschaft Willisau kommt Reiden unter die Herrschaft Luzerns und entwickelt sich für die neuen Herren zur ertragsreichsten Zollstätte des Kantons.

1415

Bei der Eroberung des Aargaus 1415 kam Reiden mit Wykon an Luzern und wurde 1490 – 1796 durch Vögte, die auf Schloss Wykon residierten, verwaltet.

1421

Anno 1421 wurde die Gerichtsbarkeit über den Twing Reiden zwischen der Komturei und der Stadt Luzern geregelt.

1472

1472 wurde sie der Komturei Hohenrain im Seeta1472 wurde l zugeteilt.

1481

Feuersbrunst

1498

Wurde die Wigger bei Reiden und Zofingen, wo sie bisher durch das Dorf, respektive an die Stadtmauern herangeflossen war, einigermassen begradigt.

1503

Feuersbrunst

1547

Soll das Dorf Reiden verbrannt worden sein

1550

Feuersbrunst (sechs Haushaltungen)

1560

Feuersbrunst

1577

Unter einer entwurzelten Eiche am Kommendehügel kommen riesige Knochen zum Vorschein. Der Luzerner Chronist und Geschichtsschreiber Renward Cysat berichtet, dass sie beim unsorgfältigen Transport nach Luzern beschädigt worden seien. Auf seine Veranlassung hin übergibt man die Knochen dem berühmten Basler Stadtarzt Felix Platter (1536 - 1614) zur genaueren Bestimmung. Dieser schreibt sie einem Riesen zu, der 5.6 Meter hoch gewesen sein soll. Fortan wähnen sich die Reider als Abkömmlinge eines Riesengeschlechts.

1577

Als eine alte grosse Eiche gestürzt war und es kamen dabei eine Menge riesenhafter Knochen zum Vorschein. Nach damaliger Ansicht der Ärzte und der Gelehrten wurden die Gebeine als diejenigen eines Riesenmenschen erklärt.

1590

War Hans Gut Siechenpfleger im Boterhaus im Unterdorf. (Eigensatz)

1590

reichte das Dorf Reiden vom Kommendeberg bis "Siechenhaus" und vom Gasthof zum Löwen über die Badstuben hinaus, hatte somit an der Strasse nach Zofingen und nach dem Vordermoos eine bedeutende Ausdehnung.

1603

Daraus wurde nach 1603 ein Armenhaus, welches die umliegenden Gemeinden Reiden, Wikon und Mehlsecken bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts gemeinsam führten.

1609

Die untere Kirche wurde 1609 erbaut, und 1646 erweitert.

1612

Wurde von Luzern die Zollstation neu errichtet wurde.

1636

Wird ein Schulmeister genannt.

1641

Nach dem Twingrecht von 1641 hatte der Komtur das Gasthaus zu vermieten. Es führte den Namen Löwen. Später wurde die Wirtschaft aufgehoben und das Ausschankrecht verkauft. An das Haus wurde ein Salzmagazin angebaut. Ferner befand sich das Zoll Büro in diesem Haus.

1644

Umbau der Pfarrkirche St. Bartholomäus

1650

Erbauung der Mühle im Unterwasser nach der Kommende das zweitälteste noch bestehende Haus im Dorf.

1661

Nördlich der Kirche Stand die Beinhauskapelle St. Anna, welche 1661 erbaut wurde und nach der Fertigstellung der neuen Kirche 1794 abgebrochen wurde.

1715

Drei Jahre nach dem zweiten Villmergerkrieg machten zwei Diebe einen Einbruch in die Kirche und stahlen verschiedene wertvolle Kirchengefässe. Die Übeltäter wurden dann in Bern erwischt, mit Ruten gestrichen und mit den Bären gebrandmarkt.

1724

Am 12. August schlug bei einem Gewitter der Blitz in den Turm der oberen Kirche, er beschädigte sie so, dass man sie innen renovieren musste. Dem Dachdecker hat man einen Taglohn von 22 Batzen zahlen müssen.

1726

Bewilligung für Öltrotte. 1726 schlug der Schloßvogt von Wikon den Räten vor, die öltrotte Reiden möglichst nahe an die Berner Grenze zu stellen, damit auch Kunden von drüben kämen.

1771

gab es Gasthäuser wie "Sonne", "Mohren" und "Löwen". Letzteres geht auf 1391 zurück.

1793

1793-96 wurde die baufällige Bartholomäus Kirche durch die heutige Pfarrkirche ersetzt. Die Leitung wurde dem Baumeister Niklaus Purtschert aus Pfaffnau übertragen. 6. September 1796 wurde die dem Kirchenpatron Johannes des Täufer geweihte Kirche Pfarrkirche von Reiden.

1798

Seit 1798 bestehen zwei Schulgemeinden.

1798

Einquartierung französischer Truppen in Reiden, im Moos, in Adelboden und Wikon.

1799

Der sächsische Arzt und Anthropologe Johann Friedrich Blumenbach (1752 - 1840) räumt mit der gängigen Vorstellung auf, es handle sich beim Fund, um menschliche Gebeine. Der Professor für vergleichende Anatomie identifiziert die Knochen aus Reiden als Skelettfragmente des Mammut Elephas primigenius, heute Wollhaarmammut oder Mammuthus primigenius.

1803

Auf Druck der helvetischen Regierung kommt es zum Bau des ersten Schulhauses, später bekannt als Fiechter-Haus.

1803

Aufhebung der Johanniter Kommende. Übergang an den Staat Luzern.

1803

1803-1913 war Reiden Sitz des Bezirksgerichts.

1807

Schulhaus im Reidermoos wurde errichtet.

1807

Nach der Aufhebung des Johanniterordens (durch Napoleon) ging 1807 der gesamte Besitz der Kommende mitsamt der neuerbauten Pfarrkirche an den Staat Luzern über.

1813

Im Jahre 1813 ist die obere Kirche abgebrochen worden.

1816

Kaufte Reiden das 1603 gegründete Armenhaus und 1826 wurde es wiederverkauft.

1822

Verkauf des Gasthof zum Löwen an den Staat Luzern. Zollhaus.

1822

Feuersbrunst

1826

Kauf des Hauses Galizi im Reidermoos, wo man eine moderne Armenanstalt samt Webkeller einrichtete.

1831

Brand in Reiden

1836

Liberale Volksversammlung im Reiden. Grosse Protestversammlung gegen die Ein­mischung fremder Gesandter in die innern Angelegenheiten der Schweiz.

1848

Aufhebung der Zollgeschäfte aufgrund der Gründung des Bundesstaates der Schweiz.

Abstimmung über die Bundesverfassung, Gemeinderesultat: 322 annehmende, 9 ver­werfende Stimmen.

1854

Bau der Centralbahn

1856

Eröffnung der Centralbahn

1856

Neues Salzlager im Bahnhofschuppen.

1867

Die Mühle kommt in Besitz der Familie Lang und bildet den Grundstein für den ersten eigentlichen Industriebetrieb, eine Baumwollspinnerei. Das Startzeichen der Entwicklung zum Gewerbe- und Industriedorf ist gegeben.

1870

1870-1874 wurde das Dorfschulhaus renoviert.

1881

Gründung des Möbelgeschäftes Ludi Meyer.

1897

Der Ehrenbürger und spätere Kardinal Dr. Benno Walter Gut (gest. 1970 in Rom) wird geboren.

1902

1902 Gründung des „Local-Anzeigers für Rei­den und Umgebung" (heute «Oberwiggertaler»).

1904

Eröffnet Hermann Bossert die Maschinenfabrik MFR (heute Reiden Technik AG), in welcher anfänglich Wasserturbinen und Transmissionen hergestellt wurden.

1907

Bezug des Schulhauses im Reidermoos

1909

Gründung Volksbank Reiden 1.8.1909

1910

Konnte das neu erbaute Pestalozzischulhaus mit zehn Schulzimmern, einem Gemeindesaal und zwei Wohnungen bezogen werden.

1911

Baut P.&F. Aecherli die erste Vertikal Jauchepumpe.

1913

Gründung der „Luzerner Nachrichten".

1918

Die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde wurde 1918 gegründet und umfasst die Einwohner von Reiden, Wikon, Langnau, Richenthal, Roggliswil Pfaffnau und St. Urban.

1926

Pflästerung der Hauptstrasse und neu Trottoir gebaut.

1927

4.2.1927 Abbruch der Weibelhütte. Luzerner Nachrichten Nr. 4

1928

Nahm die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde den Kirchen- und Pfarrhausbau in Angriff.

1933

Konkurs der Volksbank Reiden

1938

6.11. Einweihung der evangelisch-reformierten Kirche.

1947

Schuhfabrik 1947-85

1948

Abbruch des Möhren-Zänz Haus Unterdorf

1951

Die Kirche und die Kommende geht an katholische Kirchgemeinde über

1958

1958 konnten die neuen Schulhäuser Johanniter 1 + 2 mit acht Schulzimmern, sowie die doppelstöckige Turnhalle und einer Hauswart Wohnung eingeweiht werden.

1967

1967 Bau des Schulhaus Johanniter 3 mit neun Schulzimmern.

1979

1979 konnte das Schulhaus Johanniter 4 mit sechs Klassenzimmern, vier Werkräumen, zwei Räume für Physik und Chemie, sowie einer Aula bezogen werden.

1980

3. Juli Eröffnung der Autobahn N2 Abschnitt Rothrist Sursee.

1985

1985 wurden die Gemeindeverbände Regionales Pflegeheim unteres Wiggertal (14 Gemeinden) und Regionales Altersheim Reiden (4 Gemeinden) gegründet, welches am 17. April 1990 eröffnet wurde.

1996

1996 erfolgte der Bezug des Schulhauses Walke. 

2006

Fusion der Gemeinden Reiden, Langnau bei Reiden und Richenthal zur Gemeinde Reiden am 1. Januar.

2006

429 Jahre nach seiner Entdeckung kehrt der Riesenknochen nach Reiden zurück. Seither wird eine Replik im Johannitersaal aufbewahrt.

2007

konnte die neu erbaute Dreifachturnhalle bezogen werden.

2020

750 Jahre Pfarrei Reiden

2020

konnte das neu erbaute Schulhaus Reiden Mitte bezogen werden.