Altes Zollhaus

Bericht von Heinz Horat

Die beiden Pläne PLA 187/50 und 51 zeigen das Zollhaus Reiden einerseits im Istzustand 1787 und anderseits im Rahmen eines Erweiterungspro­jekts, das damals beschlossen, aber wohl nicht ausge­führt wurde. Das Zollhaus Reiden war ein 31 Schuh (9 m) breites und 37 Schuh (11 m) tiefes Ge­bäude, bei einer Firsthöhe von 28 Schuh (8 m). Das Holzhaus stand auf einem gemauerten Kellergeschoss. Über seitliche Laubentreppen betrat man einen quer zum First orientierten Mittelgang, der strassenseitig in die Stube und das Schlafzimmer, rückwärtig in die Küche und ein Kinderzimmer führte. In dem mit dem Luzerner Wappen gezierten Dachgeschoss be­fanden sich an der Hauptfront zwei Kammern und über der Küche, vor dem Einbau eines Kamins, der Rauchraum. Das Umbauprojekt sah vor, das Ge­bäude seitlich um eine Zimmerbreite auf 52 Schuh (15.60 m) zu erweitern, die Fenster anzupassen, das Dach 90 Grad zu drehen und den alten Giebel als Fronton auszubilden. Das Zollhaus Reiden war zwi­schen 1713 und 1720 gebaut worden. Es diente bis 1821 als Zollhaus, befand sich an der Hauptstrasse 79 und wurde 1948 abgebrochen.1787 war Josef Ritter Holzwerkmeister. Die beiden Pläne sind mit dersel­ben Schrift versehen wie PLA 187/81 und 7.

1787 Zollhaus Reiden
Zollhaus Reiden im Istzustand 1787

Erweiterung Zollhaus Reiden
Zollhaus Reiden im Rahmen eines Erweiterungspro­jekts, das damals beschlossen, aber wohl nicht ausge­führt wurde.

altes Zollhaus vor dem Abriss 1948 
Altes Zollhaus vor dem Abriss 1948